Ich würde ja, wenn ich könnte, aber ich will nicht.

Kurz habe ich nicht aufgepasst. Ganz kurz dachte ich, ich könnte den Eiswürfel-Flamingo in meinem Glas zugucken, wie er geschickt auf einer kleinen Welle hin und her wippt. Kurz habe ich mich in Sicherheit gedacht. Das Blaulicht ignoriert. Die Menschen ignoriert, die ihre tanzwütigen Körper an mir vorbeischoben. Kurz war ich ganz alleine. Dann sah ich dich.
Du standest am anderen Ende des Raumes. Deine langen Haare wellten sich sobald sie die Schultern erreichten. Deine blauen Augen starrten mich an. Nur Sekunden später realisierte ich, wie ähnlich du mir warst. Deine orange Hose bis zu den Knien hochgekrempelt. Deine zerknitterte Bluse in die Hose gesteckt. Deine Hände in stetiger Bewegung.

Ich schreibe viel über die Traurigkeit. Aber dieses mal nicht. Heute nicht. Heute ist nämlich der schönste Tag meines Lebens. Und Morgen ist auch der schönste Tag meines Lebens. Und Übermorgen…auch. Oft habe ich das Gefühl nicht in diese Welt zu passen. Das ist gut so. Ich möchte sie nämlich verändern. Wenn wir alle in sie hineinpassen würden, dann wären wir nur ein weiteres Teil eines Puzzles, welches irgendwann fertig ist. Welches, wenn es ganz schlimm kommt, fixiert irgendwo an einer Wand hängt. In einem dunkelbraunen Bilderrahmen.
Ich möchte kein Teil eines fertigen Puzzles sein. Ich möchte ein Teil einer Vision sein. Einer Vision, die nach einer Mischung aus Weinblättern und Pistolenpulver riecht.

Gestern habe ich eine kleines Liebesgeständnis in einer Ananas geritzt. Langsam bohrte sich das Messer durch die Schale und hinterließ Fugen der Kommunikation. Erst als ich fertig war bemerkte ich, dass die Idee nicht ausgereift war. Zitrusfrüchte dürfen nämlich nicht ins Flugzeug. Jetzt kann ich sie dir nicht geben. Die Ananas. Die Nachricht.
Aber das ist okay. Vielleicht werde ich dich einfach küssen. Und vielleicht wird der Kuss einfach ein bisschen nach Ananas schmecken. Und vielleicht ist das auch schon alles worum es hier geht.

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When I’m with you I turn all shades of pink.

Another part of my screen play.

I’m okay. „I’m okay“ – she said, whispering in her bright yellow wool scarf.

Her skin tone is in the middle of peach and sun kissed brown and her eyes are green. But not a really nice green, more like a greyish kind of tone, that would perfectly blends in with too long cooked broccoli. You know, she hast that thing about herself. She shines, but you can’t see it until you let yourself fall into her crazy beautiful aura.

I was in love once, but it didn’t go so well. You know. Someone cheated, the other one cried, threw a fork, broke some furniture. The usual.

Love is a weird thing to think about. But I’m not a poet; I am not a philosopher or a doctor. I am just me. And I know that I really like this girl, who smiles at me, who eats avocado in the school bus every morning and who smells like…a mixture of gasoline and roses.

Don’t worry, I am not a weird stalker.

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Ein Stück von mir

Ich umarmte dich so lange,
bis ein kleines Stück von mir an deiner Brust hängen blieb.
Als ich ging, konnte ich fühlen, wie ich dieses Stück schmerzlich vermisste.
Es begleitet dich seither durch den Alltag,
ohne, dass du es wirklich bemerkst.
Manchmal bleibt dein T- Shirt daran hängen,
aber auch dann hältst du nur kurz inne,
um geschickt an dem Stoff zu ziehen,
bis alles wieder sitzt.
Wir kennen uns ja schon eine Weile. Du und ich.
Doch diese Weile wurde zu einem ganzen unerträglichen Meer aus Momenten.
Unsere Weile bestand am Ende aus so vielen Momenten, dass es uns große Kraft kostete sie alle in unserem Kopf zu behalten.
Wir stumpften ab, ohne es zu wollen.
Wir schützen unsere Phantasie vor zu vielen realen Erinnerungen.
Jetzt sehe ich dich an und erkenne dich kaum.
Tiefe Schatten zieren deine Augen. Du bist müde.
Ich weiß, dass du für uns gekämpft hast.
Ich weiß, dass du wolltest, dass wir uns für immer in den Armen liegen.
Doch du wolltest so unbedingt nochmal die Sonne im Meer untergehen sehen.
Und ich wollte so unbedingt nochmal die Sonne dabei beobachten, wie sie aus dem Meer emporsteigt.
Du wolltest Wasser und ich wollte Feuer.
Du wolltest Wind und ich wollte Freiheit.
Du wolltest schweben und ich wollte Sand unter den Füßen spüren.

Du hast ein Stück von mir bei dir.
Du hast ein Stück von mir bei dir, wenn du bei ihr
auf dem Sofa liegst.
Du hast ein Stück von mir bei dir, wenn du bei ihr
auf dem Sofa liegst und sie dir all das gibt,
was ich dir nicht geben konnte.
Du hast ein Stück von mir bei dir.
Pass auf, dass du es nicht auch noch verlierst.Processed with VSCO with p5 preset

My traveling heart and me

It’s pounding inside my chest. Up and down.
A beat followed by another beat.
A dream followed by another dream.
Pain followed by more pain.
Desire followed by fear.
Love follows excitement.
Insecurity follows joy.
Numbness follows numbness follows numbness.

I build up some walls, my little heart, to protect you from the outside.
To protect you from our dangerous, insecure dreams that drive us crazy at night.
To protect us from leaving our monotone days – which hold you so safe.

We love security; we love to know what happens next. We love to greet the bus driver in the morning and pay our three Euros for a delicious coffee at our favourite café. We expect the barista girl to be unfriendly, because that is how it always has been. We know how to handle our client E-Mails and how not to properly listen, when a co-worker complains about trivial things.

We’ve gotten quite good and feeling numb, my little heart.
But you are safe. Numb but safe. And that is all that matters.

I know you want to jump a tiny bit higher so you can glance over the high walls I build for you. You want to jump so high, that you can see the sunset and the ocean. You want to jump so high that you can feel the wind hitting your skin. But the higher you jump, the more it hurts coming back down my little heart.

Please don’t jump so high. Please don’t fly.
I can’t protect you from down here, if you are up there.
Please don’t fly.
Please don’t fly.
Oh little heart.
Please.
Please.
Please take me with you.
Take my hand and let me see the sun and the clouds.
Show me love. Show me all of it.

Run with me towards that wall. Not caring if we will break through or if we break you.

We will get hurt for sure. We will cry on the kitchen floor and you will be in pain. Every blood cell inside you will be filled with fear and endless, endless pain. But we will run together and see all these great things that make you jump so high. Higher then you’ve ever been before.

It’s because I love you my little heart. It’s because I love you and I finally have to let you show me the shiny truth.

Together we might figure out what life is all about. I’m all in – this time. We might go from happy numbness to scary powerful reality.
And we might break into a million pieces,
but at the end we will shine and be free.
My traveling heart and me.

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Zurück blieb nur die Freiheit

Ein Stück deines Herzens liegt auf dem Küchenboden.

Ich hebe es vorsichtig auf und wiege es langsam im hereinfallenden Sonnenlicht von rechts nach links.
Gestern hast du mich beschimpft.
Du hast gesagt man sollte mir die Flügel brechen, dann würde ich schon lernen die Freiheit zu vergessen.
Du hast gesagt man solle mir den Mund zukleben, dann würde ich schon lernen mit der  Meinung anderer zu leben.
Du hast gesagt man solle mir einen Hut aufsetzen, dann würde ich schon lernen meine Gedanken nicht immer zu zerfetzen.
Während du in der Mitte des Zimmers standst und deine Worte wie Feuerbälle aus deinem Rachen strömten, zog meine Liebe schützende Kreise um meinen Körper.
Ich wurde eingehüllt von der Stärke, die ich behutsam über die Jahre gesammelt hatte. Ganz hinten im Schrank in einer Kiste – hob ich sie auf.
Jeden Tag, an dem ich etwas Gutes tat, sah oder sagte, öffnete ich die Schranktür und versteckte das Erlebnis unter den Winterjacken.
Im richtigen Moment bahnte sie sich den Weg durch den Flur zu mir und schloss mich vollständig ein.
Auch dich versuchte ich zu erreichen, doch deine Unvernunft und dein leerer Hass ließen sich nicht vertreiben.
Mit aller Macht stachst du mit Satzreihen so messerscharf wie Schwertspitzen auf mich ein.
Doch dein unerbittlicher Kampf mit dir selbst und die Trauer über dein Leben endete abrupt, als ich mich umdrehte, meine Jacke von der Garderobe nahm, meine Schuhe anzog und ging.

Mit Leichtigkeit lief ich die Straße herunter. Beflügelt von allem was noch kommen mag. Meine Fantasie rettet mich jeden Tag, vor dem Wahnsinn auf den Straßen.

Jetzt habe ich nichts mehr von dir.
Zurück liest du nur ein Stück deines Herzens. zurück blieb

Monster

Deine Klamotten liegen am Boden, keiner hebt sie auf.
Deine Augen sind leer und keiner kann sie füllen.
Du stehst hier schon eine Weile, ohne zu wissen wohin.
Deine Fenster hast du verschlossen,
denn draußen zieht das Leben unendliche Schleifen.

Sag mir doch bitte, wie ich ohne dich leben soll, wenn alles was du tust,
wie warmes Öl auf meiner Haut hin und her wiegt.
Du bist für mich, wie die letzte Seite eines guten Buches,
wie die letzten Sekunden eines Songs,
den ich aus voller Stärke mitgesungen habe.
Wenn du ein Zeitpunkt wärst, dann genau der des aller ersten Sonnenstrahles,
der hinter einem Hügel hervorkommt und auf den nassen Rasen trifft.

Doch weil die Welt so laut ist, wurde dein Herz ganz taub.
Doch weil ich so nah war, wie im Himmel die Sterne – lerntest du zu lieben,
die unendliche Ferne.

Du bist das Monster unter meinem Bett, was ich verfluche zu lieben.
Da du niemals aufgabst mich in deine Albträume zuziehen.