Don’t be dramatized by circumstances that do not dramatize you

I am moving in a world of hate, but I plant a flower right here. Is that okay with you?

Warum kann ich eigentlich Schmerz so viel mehr spüren als Freude?
Warum kann ich nicht über die Dinge sprechen, die mich peinlich berühren?
Weiblichkeit sollte im Umkehrschluss bedeuten, dass wir Scharm durch Stolz ersetzen. Oder? Aber wie viel biografisches ist eigentlich im eigenen Text erlaubt?

Fangen wir doch einmal von vorne an.

Ich laufe über die Straße und vergesse etwas. Dramatisch drehe ich mich fünf mal im Kreis, schlage meine Hand gegen meine Stirn, nur um den Menschen (ich sehe keine, aber es könnte ja jemand aus dem Fenster schauen) zu symbolisieren, dass die bedingte Umkehr meines Weges durch das Vergessen eines Objektes bestimmt ist. Ich kann ja nicht einfach so umdrehen. Das wäre doch irgendwie komisch. Oder?

Also laufe ich zurück, stolz durch meine Darbietung ohne Applause, stolz auf meine Bühne ohne Publikum. Nur um mein eigenes Handeln zu rechtfertigen.

Körpersprache ist doch sowieso das einzig Wahre.

In der Lehre und im Alltag wird Sprache oft dazu eingesetzt jemanden und etwas zu distanzieren. In den Disziplinen der Kunst ist das anders. Ich spreche und ich fühle wie sich die Augen meines Gegenübers mit Wasser füllen und wie er sich in meinen Worten einbettet, als wären sie Zuckerwatte. Das ist wundervoll.

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Du bist die Kunst in deinem Kopf

Du bist die Kunst in deinem Kopf –
und doch hält dich etwas auf.
Die Welt um dich herum ist trist
drum streust du Glitzer drauf.

Aber auch, wenn alles glänzt und funkelt,
in deiner Brust sich dein Herz in Wahrheit verdunkelt.
Den dein Feind steht in der Ecke – er munkelt,
du seist so glücklich in deinem Palast,
seine Augen strahlen, wenn er den Marmor anfasst.
Und mit seinen Fingern über den goldenen Tellerrand streicht,
denkst du an vergangene Tage zurück – denn es war mal leicht
zu lachen, Grimassen zu machen, ein Feuer zu entfachen
in deinem Herzen, ohne den Besitzt von tausenden Sachen.

Nun stehst du in deinem Kleiderschrank,
hier sieht man keinen Fleck der Wand,
denn Klamotten hängen in allen Farben,
schon lange heilen sie deine Narben.

Ziehst du ein Kleid an, so denkst du an einen anderen Körper,
der sich langsam an deinen schmiegt,
bedingungslose Wärme, die dich langsam in deine Träume wiegt.
Und bindest du Schnürsenkel zu einer Schleife,
so riechst du den vergangenen Duft von Mamas Seife,
der ihre Haare umschließt,
wenn sie vor dir kniet,
und deine Schuhe zu zieht.

Ja, deine Ringe glitzern am Hellsten
und dein Auto fährt am Schnellsten,
doch Abends im Bett bist du allein
und alles was du dann willst,
ist Teil einer Familie zu sein.

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…überleben wir, um die Kunst voranzutreiben? Oder leben wir damit die Kunst uns vorantreibt?

Wir wollen so viel verstehen und sind am Ende doch ganz alleine mit unseren Gedanken. Es ist ein harter Strudel an undankbaren Momenten, die uns bis zum Hals einschließen und nicht mehr los lassen.

Ich möchte dich dazu bringen mich zu mögen. Aber diese Illusion wird nicht zu einem tragenden Pfeiler meines Lebens. Denn nur du allein bestimmt, wen du liebst. Es ist nicht realistisch jemanden gezwungen zu vergöttern. Generell ist es ein Akt der Unmöglichkeit gezwungene Emotionen zu produzieren oder hervorzurufen. Erzwungene Emotionen sind immer eine Lüge.

Ich schlafe wieder mit einem Gefühl der Einsamkeit ein. Doch das allein sein ist nicht das wovor ich mich fürchte. Nur zu zweit einsam sein ist der spitze Flügelschlag, der meine Haut durchtrennt.

Bitte sag mir…überleben wir, um die Kunst voranzutreiben? Oder leben wir damit die Kunst uns vorantreibt?

Ich bin müde von den Wörtern, die über meinen Computer Bildschirm schnellen. Viel lieber würde ich das Meer sehen. Heute einfach nur das Meer sehen.IMG_5765