Ist euch schon einmal aufgefallen, wie sich ein Raum verändert, wenn ihr ihn besser zu kennen glaubt?
Wenn ein Raum neu ist, kennt ihr diesen noch nicht aus jeder Perspektive.
Jede Bewegung verändert euren Bildausschnitt.
Auf jedes Blinzeln folgt eine Überraschung.
Auf jedes Blinzeln folgt eine neue Information.
Auf jedes Blinzeln folgt ein kleines Abenteuer.
Eine neue Wohnung oder ein neues Büro legen dem Gehirn eine Fülle an Eindrücken zu Füßen. Durch diese Eindrücke erscheint alles größer und weitläufiger. Das liegt daran, dass noch nicht alle potentiellen Wege und Möglichkeiten, sich durch den Raum zu bewegen, ausgeschöpft sind.
Nach einer Weile sind wir jedoch alle gradlinigen Pfade gelaufen, die Blicke unseres Alltags treffen immer auf dieselben Ausschnitte. Der Raum verkleinert sich, er wird trist und sicherer. Das Gehirn muss sich nicht mehr anstrengen, um ins Bad zu gelangen. Es erfordert kaum gedankliche Kapazität nach dem Salz im Schrank zugreifen.
Diese Strategie des Menschen ist überlebenswichtig. Könnten wir Informationen nicht filtern, so würden wir unter der Last an Eindrücken zusammenbrechen.
Doch ich möchte euch darauf hinweisen, dass eure Küche anders aussieht, wenn ihr tanzt. Sie sieht anders aus, wenn ihr euch auf den Rücken legen und an die Decke blickt. Sie sieht anders aus, wenn Tränen in euren Augen stehen und sie sieht anders aus, wenn ihr vor lachen keine Luft mehr bekommt.
Vielleicht offensichtlich, vielleicht auch nicht.
Vielleicht etwas richtig, vielleicht auch nichtig.
Jedoch für mich unglaublich wichtig.