Danke für gar nichts 2016

Die Jahre vergehen ganz ungeniert,
mal der eine gewinnt, der andere verliert,
aber keines der Jahre, war seit langem so unbeliebt.
Und ich möchte es nur vorsichtig in Erwägung ziehen,
2016 würde so manches Schimpfwörter sehr wohl verdienen.
Denn du hast uns so viele, wir sind noch ganz benommen, ohne Vorwarnung einfach weggenommen:

Unzählige Menschen sterben, durch von Hass und Traurigkeit erdrückende Täter,
doch den Hass wollen wir nicht vererben, das wussten schon unsere Väter,
Aleppo, Ankara, Atatürk, Bagdad, Berlin,
wurden gezwungen zu Orten der Angst zu mutieren,
Brüssel, Dhaka und Istanbul,
du denkst das reicht jetzt wohl?
Jemen, Kabul, München, Nizza und Orlando,
ja, ich kann es verstehen, diese Frage nach dem „wieso“?
Pakistan, Syrien und Zürich,
und es ist so schmerzlich
und so verwerflich,
diese gezwungene Flut in Richtung Licht.

Verabschieden mussten wir uns auch von
Carrie Fisher, Zsa Zsa Gabor, John Glenn – ein Amerikaner auf dem Mond,
jeder einzelne nun als Stern über uns thront,
Fidel Castro, Walter Scheel, Ernst Nolte,
ich sag euch was ich wollte,
an dieser Stelle innehalten,
doch als wüsst ich’s –
sagten wir auch Anfang des Jahres Goodbye zu Peter Lustig,
der Löwenzahn seinen Kopf nun senkt,
und auch ein leises R.I.P aus mir drängt,
für Roger Cicero, Miriam Pielhau und Jo Cox,
die man auf offener Straße erschoss,
und auch die Fans der Fäuste- Tänzer sagten goodbye zu,
Bud Spencer,
und wir hatten die Wahl nie,
daher ruhe in Frieden Muhammed Ali.
Und so oft ich auch das Radio anmachen, das Weihnachtsfest wie immer heikel,
so war dies dein Last Christmas – Georg Michael.
David Bowie, Prince, Hans Dietrich Genscher
und Alan Rickman,
in mir ein großer Fan,
habt diese Welt verlassen,
doch hoch auf euch die Tassen,
die es niemals lassen,
die Welt zu erleuchten sehr helle,
auch dir Goodbye Guido Westerwelle.
Und auch wenn du nicht gestorben bist, werden wir dich sehr vermissen,
endlich hast du es vollendet dein Werk,
bis bald Nico Rosberg.
Und wäre das nicht genug,
2016 uns nicht nur in die Magengrube schlug,
nein auch gab es uns einen heftigen tritt,
Vielen Dank Brexit!
Aber ich bin mir sicher ein Name ganz bestimmt noch abhanden ist,
das ist wohl der größte Mist,
mein Gehirn ist noch ganz benommen,
da haben die doch echt den Trump als Präsident genommen.
Die arme Ziege zum Schimpfwort ernannt,
hat man einen Künstler fast von der Bühne verbannt
Die Liste könnte locker weitergehen,
aber ich denke wir können nach vorne sehen,
denn 2016 nicht nur schlecht benahm.

Leonardo endlich seinen ersten Oscar bekam.
Unsere Handballer werden Europameister,
vor dem Fußballgegner Italien fliehen die Angstgeister,
und Albert Einstein wird zum zweiten Mal Brain Meister,
da die Gravitationswellen entdeckt,
zudem wurde das Fbi aufgeweckt,
als Whatsapp seine Nachrichten verschlüsselte.
Justin Bieber tutet die Tuba,
und löschte sein Instagram,
und hey ich sag nur Kuba,
das Land eine Menge hin bekam.
Wären der die BVG schrie „hier gibt’s WLAN – seh ma“
Einigten sich Youtube mit dem Feind der Gema,
und hey Buckelwale sind nicht mehr bedroht auszusterben,
und viele Deutsche sind wieder bereit ihre Gene weiterzuvererben,
und wenn ihr nicht bereits tanzt,
800.000 Freiwillige haben in Indien an einem einzigen Tag 50 Million Bäume gepflanzt,
so möchte ich euch nur noch andere Sachen vorhalten,
Pokémon, isländischer Kommentator,
GIFS in Message, Cubs, Supermond, Elpphilamonie und so wenig Krieg gab es auf der Welt noch nie,
aber dennoch zu viel.

Nicht nur schlecht war das Jahr,
aber es war doch reichlich sonderbar.

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Wortbausteine

Heute habe ich mir vorgestellt,
eine Welt,
in der alle Wörter und Gedanken physisch und an fassbar sind,
sodass man sie geschwind,
wie ein Kind in der Hand kann halten,
um sie nicht im Wald wie ein Echo veralten.
Die Welt wäre also voller Gedankenbauklötzen, Wortstofffetzen und Emotionskisten an der die Eine oder der Andere herum sägt
und welche man oft mit sich rum trägt,
weil sie was bedeuten.
Sie wäre auch voll mit Leuten,
die mit großen Taschen hinter Hecken,
versuchen würden ihre zu Boden plumpsenden Gedanken zu verstecken.
Auch ich hätte wahrscheinlich sehr schlimme Rückenschmerzen
von meinen immer zu verwendeten sarkastischen Scherzen,
die ich in einem Beutel hinter mir hertragen muss,
damit nicht zu allem Überfluss,
jemand drüber fällt
und beim Fallen eine lautstarke Rede hält,
gespickt mit unzähligen Schimpfworten,
die dann verstreut an tausenden Orten,
auf dem Boden liegen würden,
für kleine Kinder dann als Spring – Hürden verwendet,
möglicherweise daraufhin die gute Erziehung verendet.
Das würde ich ja nicht wollen,
daher meine Scherze nicht auf dem Boden liegen sollen.
Doch spinnen wir das ganze mal weiter,
bräuchte man wohl eine Leiter,
um sich im Kindergarten durch die ganzen
„meine Mama hat gesagt ich darf das“
„und ich glaube meine Hose ist schon wieder nass“
zu kämpfen.

Im Bürgeramt würde ich Farbe mitnehmen,
um die ganzen grauen Gedankensteine voneinander abzuheben
und der Politiker wohl haben muss,
einen großen Lügen- wegkähr Bus.

Der Verkäufer an der H&M Kasse,
seinen Gedanken „Wie ich meinen Job nur hasse.“
Neben den Worten:
„der nächste bitte ist dran.“
Hinter sich aufstapeln kann.

Der Emo ist nicht sonderlich froh,
dass nicht ein einzelnes
„mein Leben hat keinen Sinn mehr“ und
„ich zerbreche unter der Last.“
In seinen Schrank mehr passt.

Und ich könnte Buchstäblich in meinem Selbstmitleid baden
und Freunde einladen,
die ich dann mit meinen Trauervierecken abschmeiße,
mir daraufhin sehr wahrscheinlich eine Wunde aufreiße.
Die entstandenen Watte ähnlichen Heullaute benutze ich jedoch ganz wie ein Killer,
als Blutstiller.
Und während sich meine Heullaute mit meinem Blut vollsaugen,
traue ich nicht meinen Augen,
meine Freunde mir doch wirklich echt,
entgegen schmeißen, verkleidet als Krieger,
„Inken, das wird schon wieder“– Papierflieger.

Und während die „Das wird schon wieder“ Papierflieger durchs Badezimmer streifen,
versuchen mich meine zornigen Wörter ganz realistisch anzugreifen.
Und die Gedanken über meinen Exfreund ziehen auf den Fliesen Dauerschleife
und hinterlassen dabei fiese Töne,
an die ich mich nicht gewöhne,
weil sie wie Motten an meine Augenlider knallen,
meine genervten Gedanken sich nun durch ihre Klammerform an meinem Arm festkrallen.

Ich stehe aus der Badewanne auf und ziehe mich an,
vergessen habe ich, dass meine Schwester heute das „Ja“ Wort sagt,
zu ihrem fast Ehemann,
die Freunde gehen,
aber im Wege stehen,
mir meine Stressgedanken.
Die sich vor mir auftürmen wie Blumenranken,
die durch kleinen Berührungen durchstechen meine Haut,
und auch hier entsteht einer weiterer schmerzverzerrten Laut,
der als schwere Kugel scheppernd zu Boden fällt,
mich jetzt aber nichts mehr aufhält und ich zur Tür raus rase.
Dabei falle ich vor dem Taxi fast auf die Nase.
Auf der Rückbank haben die Gäste davor einige erregt perversen Gedanken zurück gelassen,
ich kann es vor lauter Stress nicht lassen mich einfach drauf zu setzen,
das war ein Fehler, denn der Fetzen,
von Kleid den ich trage ist nun feucht.

Meine entrüsteten Gedanken nun dem Taxifahrer versperren die Sicht,
er klatscht mir wütend Wortblasen ins Gedicht.
Ich zwinge mich still zu sein.
Zum Glück fällt mir auf dem Weg nicht mehr viel ein.

Angekommen sehe ich die ganzen kleinen Neidsonnen der Trauzeugen auf dem Boden rum rollen,
die, ob sie es nun wollen,
von meinen Liebesgedanken hoffnungslos zerquetscht werden,
als ich meine Schwester erblicke,
ich an meinem „Wie kann man nur so wunderschön aussehen“ Satz fast ersticke,
der sich als riesen große Luftballonreihe aus meinem Kopf zieht.

Oh Gott bin ich verliebt,
in ihr Kleid.
Sich eine kleine Neidsonne zu ihren zermatschten Geschwistern reit.
Doch dann ist es schon so weit.
Der Pastor fragt ob jemand gegen die Ehe sei,
Hans, Max und Peter sind hastig dabei ihre in Liebeskummer getränkten Gedanken in ihren Hosentaschen zu versenken.

Aber ich komme hier zum Schluss
dieser Gedanke wohl ausgeartet sein muss,
aber nicht notwendig ist der Verdruss,
denn gleich gibt’s von mir süße Gedanken, die ihr mit Genuss,
essen könnt.

bausteine

Der Tag X – Liebeskummer

Der Tag x

Du, du stehst vor mir und deine Worte greifen mein Herz
und es zieht durch meine Glieder ein stechender Schmerz.
Mein Körper brennt, als wäre zu viel Salz in der Wunde.
Da sind wir nun und ziehen unsere letzte Runde.
Durch den Stadtpark, am besten schaufel ich gleich hier mein Grab,
denn ich werde gerade verlasse und ich kann den Liebeskummer dafür nur hassen,
denn Liebeskummer ist wohl das Gefühl, auf den als logischer Schluss nur der Tod folgen kann.
Und ich bin jetzt als nächstes dran.
Doch bevor ich wohl an Liebeskummer sterbe, sterbe ich wohl ans Selbstmitleid.
Wieso ziehe ich auch nur an – dieses schöne Kleid?
Um darin jetzt verlassen zu werden?
Die tausend Herden von Schmetterlingen wurden so eben gefressen,
aber das liegt ja wohl nicht mehr in meinem Ermessen.
Das Kleid war sogar aus dem schönen Örtchen Essen,
ach man die schönen Orte kann ich jetzt wohl auch vergessen.
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen, ich muss mich wohl zusammenraufen,
um nicht einfach weg zulaufen.
Doch du bist noch nicht fertig deine spitz geschliffenen Wörter auf mich zu schmeißen,
damit sie meine Haut nach Ankunft in Stücker zerreißen und
zurück nur bleibt ein Schlachtfeld,
ein gebrochener Held,
der ganz tief fällt.

Ich sehe nur alles verschwommen und habe gar nicht mehr wirklich wahrgenommen,
was um mich herum geschieht.
Aber ich glaube du weinst und meinst, das ist alles nicht so deins.
Du trauerst und bedauerst deine aufgebaute Mauer.
Du nimmst meine Hand und sagst du weiß nicht mehr.
Es fällt dir seit langem schon so schwer
mich verliebt anzusehen.
Und die Tage mit mir wollen einfach nicht mehr vergehen.
Und du weißt jetzt sicher: Du wirst gehen!

Der letzte Wortpfeil zerreißt meine Brust
Und jetzt verstehe ich erst diesen Verlust.
Dann bist du weg.

Um mich herum liegen nun Körperscherben und Wortpfeile.
Ich verweile.
Bis meine beste Freundin meine Hand nimmt
und wir behutsam Richtung Abendsonne spazieren,
ich halte Sie fest, um mich nicht zu verlieren.

Tag 1 nach Tag x

Ich wache auf, die Nacht so tränenreiche, jetzt sind die Tränen aufgebraucht.
Ich habe alle Eindrücke von gestern und den vergangenen Tagen aufgesaugt.
Doch verstehe tue ich nichts.
Ich war bei dir, doch du machtest zu die Tür, vor meinem Gesicht.
Zurück, das willst du nicht!
Meine Freundin hat mir heiße Schokolade gebracht.
Doch ich beobachte nur den aufsteigenden Dampf mit bedacht.
Was habe ich nur falsch gemacht?

Tag 30 nach Tag x

Abgelöst wird die Trauer durch Wut,
meine ganze Familie ist vor mir auf der Hut.
Es fliegen Bilderrahmen und Ketten durch das Zimmer,
an Versöhnung glaube ich nimmer.
Ich will nur Vergeltung. Nur einige Stunden später habe ich eine Erkältung,
von dem ganzen Rumgeschreie und dem Rum – getrinke.
Ich muss aufpassen, das ich nicht versinke,
im Alkoholkonsum.
Meine beste Freundin schreit auf Sprachnachrichten,
das sich meines Ex – Freundes Gehirnzellen lichten und
er sowieso ein ganz schrecklicher Mensch sei,
ein unglaublich weichgekochtes Weichei.
Und 1..2..3.. würde ich schon jemand neuen finden,
ich darf mir nur nicht die Augen verbinden vor den ganzen anderen Fischen im See,
daraufhin laufe ich zur Spree und fange einen Fisch. Den gibt es heute zum Nachtisch.
Und während ich des anderen Fisches Fleisch auf meine Gabel hiefe,
und ich vor Tränen nur so triefe,
verstehe ich in meinem Herzen ganz in der Tiefe,
das hier etwas falsch liefe.

Tag 90 nach Tag x

Abgelöst wird die Wut durch Selbstbewusstsein und Selbstliebe,
aufgehört haben die Hiebe gegen meinen Ex-Freund und mich selbst,
denn jetzt gibt es nichts mehr was mich aufhält.
Ich schneide mir die Haare, und kaufe mir ein Auto mit dem ich in den Urlaub fahre,
ich ändere meine Wohnungseinrichtung, gehe im Wald spazieren und singe auf einer Lichtung.
Ich lege mich in die Sonne, um voller Wonne, braun zu werden.
Ich treffe mich mit Freunden, die es nicht leugnen, das lächeln auf meinen Lippen,
Wein trinke ich nicht mehr nur, um diesen einfach runter zu kippen,
ich bin wieder aufgestanden, um den Liebeskummer sich jetzt nur noch Mühten ranken.
Und plötzlich stehst du an meiner Türschwelle,
doch ich lächle dir nur ins Gesicht.
Zurück zu dir, das will ich nicht!!liebeskummer

Für Berlin

Ein alter Text aufgegriffen, um einen neuen zu konstruieren, für Geschehnisse, dessen Erklärungen im Dunkeln verweilen. 

Du, du bist herzlich und schmerzlich und scheinst heute im Kerzenlicht.
Du bist weise und leise und nimmst mich auf eine große Reise.
Du bist friedlich und kindlich und befindlich und sinnlich und traurig.
Drum trau dich zu trauern und zu bedauern du wirst es überdauern, diesen Tag.
Ach Berlin, wie ich dich mag.
Die Stadt sitzt nun vor mir, aber nicht zusammen gekauert auf der Lauer nach Trauer.
Sie sitzt eher vor mir wie ein Multikulti-Hipster,
der sich heute seine blöden Sprüche erspart,
weil er doch etwas gefasst ist und kurz in seiner nachdenklichen Stellung verharrt.
Sie guckt mich mit müden Augen an.
„Jetzt war ich wohl dran“, seufzt sie.
Ich schüttel den Kopf.
Ich verstehe das wohl nie, diesen Hass auf die Last der Vernunft.
Diesen Hass auf das Bieten von Unterkunft.
Diesen Hass, auf die Liebe und die Liebe auf den Hass.
Ich biete ihr ein Glas
Tee an.
„Man du ey“, blödelt sie mich an.
„Sehe ich aus wie eine Stadt die Tee vertragen kann? Wo ist das Bier hier?“
Ich lächle verhalten und gebe es ihr.
Wir sitzen nur so da. Für einen Moment.
Der Himmel ist dunkel und ihr großes Herz brennt.
Doch ich sehe es ihr an.
Heute ist nicht das Ende, heute ist ein Anfang.
Wir werden weiter unfreundlich sein und wir dreschen weiterhin mit blöden Kommentaren auf dich ein, wenn du uns beim Aussteigen aus der U-Bahn im Wege stehst.
Wir sind weiterhin verplant und bunt und rund und tuen Kund unseren Unmut über alles was nicht gut – läuft.
Wir helfen weiterhin unseren Nachbarn, und klauen überall das WLAN.
Wir finden weiterhin die Anziehsachen unserer Großeltern zum schreien und ziehen uns in der S-Bahn noch ein Wegbier rein. Türsteher werden weiterhin umarmt und Polaroid Bilder eingerahmt.
Denn es ist keine Zeit für Angst in unseren Herzen und keine Zeit für Hass bedingt durch unsere Schmerzen.
Wir sitzen hier an meinem Küchentisch. Die Stadt und ich.
Ganz unverbindlich. Für einige Stunden, werden unsere Gedanken die Welt umrunden. Bis ich verstehe, dass wir es in der Hand haben was zu ändern.
Also here we go:
Ich schneide Konfetti aus Bierdeckeln
und schmeiße sie über den Fernsehturm.
Ich laufe ein Wettrennen in Gummistiefeln
mit den Stand-Up Paddlern auf der Spree.
Ich tanze mit der Frau vom Ordnungsamt über den Ku’damm
und umarme jeden in der M11 Tram.
Ich verteile Gummibärchen im Bürgeramt
und fülle Schlaglöcher mit Sahne.
Ich baue auf dem Alexanderplatz ein Zirkuszelt aus Primark Tüten,
indem jeder ungehemmt tanzen kann.
Ich entwerfe ein Raumschiff aus Herzballons
und schwebe damit über das Tempelhofer Feld,
bewerfe dabei die Drachensteiger mit Liebesbriefen.
Die Welt ist gut. Berlin. Und auch wenn du den Mut
Verlierst Berlin.
So wirst du am Ende nicht alleine steht Berlin.
Du bist die Heimat und das Land, du wirst von mir niemals verkannt.
Heute legen wir eine Blume nieder und morgen rennen wir wieder.
Du bist oft gefallen Berlin. Aber hast immer gefallen, am Aufstehen Berlin.
Du bist alles was ich bin Berlin. Und ich sehe einen Sinn Berlin.
In deiner Freiheit.

fur-berlin

Toast mit Ketchup

 

Ich, ich, ich bin schon ganz schön verzweifelt.
Und das, das ist etwas was mit leicht fällt.
Aber für mehr, mehr habe ich dann doch einfach kein Geld.
Pleite bin ich, so pleite, dass es weh tut.
Ach Mut der tut nur gut, wenn Mut nicht vertut gefährlich zu sein.
Oh man ich bin so allein.
Weil alles andere als zweifeln also was kostet, und mein Selbstwertgefühl rostet und meine Freundin schreit : „she lost it“ und mir daraufhin ihren Slip auf den Küchentisch klatscht.
Erkläre ich mein Leben heute endgültig für Matsch und unterschreibe einen Vertrag mit dem Teufel, dass er meine Seele haben kann.
Damit ich mir von dem Erlös irgendwann,
mal diesen Mann,
mit meiner neu erworbenen Bratpfanne eins überbraten kann.
Dieser Mann, der bei meiner Mitbewohnerin im Bett liegt,
und ich weiß, dass bedeutet Krieg,
denn der Typ ist aus meiner Grundschulklasse, welchen ich zutiefst hasse, da er es witzig fand mir damals einen Lolli ins Haar zu spucken und ich danach gucken musste wie Strähne für Strähne zu Boden segelte.
Ich, ich bin ja nicht nachtragend oder so,
aber ich, ich bin schon ziemlich froh,
über meinen Racheplan, der mich der Sache dann mit der Genugtuung hoffentlich näher brang.
Wehe ihr singt, aber ich habe ganz geheim und ganz gemein Legosteine vor das Bett gelegt, damit er versteht, wer hier in der Wg regiert.
Es kann nur eine geben. Er fängt sich an zu regen und lache in mein nicht vorhanden Bart.
Aber eigentlich ist es wirklich hart, momentan in meiner Haut zu stecken.
Um nicht zu verrecken, Hau ich mir noch ne Kopfschmerz Tablette rein, denn ich kann ja nicht alleine sein und da ich es gestern war, ertrank ich meinen Kummer in Wein.
Ich schwöre mir das lass ich ab jetzt sein.
Aber wach sein ist ratsam, denn eine Nachricht heute morgen zu mir kam, die passte mir nicht richtig in den Kram:
Da meine Eltern sich zu Besuch ankündigen, sollte ich einen mündigen Freund,
mal fragen wo die Uni ist,
in der ich studiere, denn eigentlich flaniere ich nur stetig umher.
Bin planlos und weglos, bin gehaltlos und reglos was ist denn mit mir los?
Alles was ich liebe, verschwindet spurlos. Famos.
Darunter fällt vor allem meine Klugheit, Heiterkeit, Sinnhaftigkeit und mein Abendkleid schnurstracks zu Boden. Denn liebe und alles erwähnte sind Kontrahenten. Die verenden, wenn Sie kollidieren und alle die involviert sind verlieren, obendrein jeden mal ein kleines Stückchen Herz.
Ich, ich bin ganz schön verzweifelt.
Und du, du bist erleichtert, dass du neben den Pitch Perfect Instagram
Leben deiner Freunde es erreicht hast, jemanden zu finden, der genauso verzweifelt ist wie du.
Wenn du willst können würden wir uns im nu,
unter den Tisch trinken.
Das mache ich immer so auf ner Party aber ohne wirklich viel zu trinken, tauche ich winkend nach einem Vodkashot unter den Tisch ab, um zu versinken in den eigenen Gedanken, die wie Gerlanden  die Komplexität dieser Welt veranschaulichen.
Als ich nämlich in der fünften war, da sagte unsere Lehrerin sehr sonderbar, dass kann meine 13te immer noch nicht.
Und uns ein Lacher damals über die Lippen glitt. Sind die blöd.
Aber nun Sitze ich, den Bachelor abgeschlossen unter einem Tisch, während die anderen oben ganz vermischt sich über Small Talk Themen ergießen.
Es verließen auch einige den Raum, um
irgendwas zu bauen. So einen kleinen Menschen vielleicht mit Armen und Beinen, die niemals niemals niemals aufhört zu weinen.Aber zurück zum wesentlichen, mit der 13ten kann ich mich nicht mehr vergleichen. Habe ich doch gestellt die Weichen für eine glorreiche Zukunft. Eine Karriere vom Feinsten. Die Idee davon muss reichen, denn dabei fühlt sich mein Gehirn so leer und zudem reichlich dumm an, ich war nämlich noch nicht dran, mein Potential zu beweisen,
und am Esstisch reagiere ich auf die Frage von meinem Papa
„wann ich mal selber meine Miete zahlen könnte“, nur mit leisen
Worten.
Ich kann noch weniger als die, ich kapiere es wohl nie. Ahhh.
Mein Bad in Selbstmitleid wird unterbrochen.
Bei einem Mädchen, was schmatzend über einen Rochen
erzählt.
Sie isst dabei Mini Haribos daraufhin sagte Harry bloß, er kenne diese Sorte nur in groß, und ich dachte bloß, nennen befreundete Gummibärchen sich eigentlich Haribros?
Aber eigentlich ist es egal, denn ich esse sowieso nur Ketchup und Toast.
Ich, ich bin ganz schön verzweifelt.
Wo, wo ist denn die Zeit bloß hin, in der meine einzige Sorge war, nicht in den aus Fingern geformten Kreis meiner Mitschüler zu gucken, sonst gab es einen Box auf die Rücken. Yipiyay.
Ich sitze auf einer Party unter einem Tisch wie ein Fisch ohne Wasser.
Was er aber nicht schlimm findet.
Ein bisschen keine „Luft“ bekommen ist im Trend, schreit die Frau, die mit ihren High Heels über den Tisch rennt.
Ich sitze hier und sag es dir, mache mir komplexe Gedanken mit leerem Gehirn und versau es mir, das Gefühl der Freude.
Mein Bauch ist leer, daher fällt es mir schwer generell mich zu bewegen.
Ich werde mich mal kurz hier hin legen, nur nur eine Minute. Eine Minute lang liege ich nach einer Überdosis Leben, besoffen unter einem Tisch wie ein Fisch auf einer WG Party von Patti, den ich nicht kenne, verrenne mich in Gedanken, um mich zu bedanken bei meiner Verzweiflung und dem Rum, den mir Peter der angehende Anwalt soeben über den Handballen gießt.
Was sitze ich auch unter dem Tisch, denke ich und schließe meine Augen: nur nur nur eine Minute liege ich hier und glaube an das Gute.img_9375

Wendepunkt

Es gibt Tage, an denen ändert sich alles was du kennst.
Es ändert der Himmel, dein Herzschlag, deine Ansichten, dein sein.
Es ändert sich, dass wir zusammen einschlafen, denn jetzt bist du allein.
Es ändert sich die Art wie du redest, wie du weinst und was du machst.
Es ändert sich, mit wem oder worüber lachst.
Es ändert sich alles und das macht dir Angst,
doch ich kann dir sagen, was du kannst:
Du kannst dir ein Blumenbeet pflanzen,
du kannst im Regen tanzen,
du kannst dich drehen und vergehen,
werden deine Sorgen.
Du kannst gestern vergessen, um morgen nicht zu zerbrechen,
an den Dingen fast, die du in deinem Leben nicht getan hast.
Du kannst morgen planen ohne zu ahnen, dass es sowieso anders kommt.
Und prompt sei dir gesagt, dass im Jetzt leben, schwer ist aber einfach eben nur so viel, wie du es zulässt. Und der Rest,
steht in den Sternen und in unbestimmten Fernen.
Denn ein bisschen was von der Umwelt aufsaugen wird dich nicht auslaugen.
Im Gegenteil es wird die zeigen, wir wundervoll die kleinen Details des Lebens sind.
Hier spielt ein Kind
und lässt Sandkörner behutsam durch die Finger gleiten.
Lass mich dich begleiten,
entfalten können wir die Momente wie
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